Digitale Eifersucht

Vielleicht werden Sie sich jetzt fragen, was denn wohl digitale Eifersucht sein könnte. Wenn man einmal kurz darüber nachdenkt, ist die Antwort eigentlich ganz einfach.

Der Begriff Eifersucht ist Ihnen im realen Leben natürlich bekannt. Eifersucht auf den Partner, auf Freunde, Familie, Kollegen – diese Formen der Eifersucht kennen Sie. Die eine Form vielleicht besser als eine andere.

Die digitale Eifersucht bezeichnet die Eifersucht, die entsteht, wenn sich der Partner im Internet in einem sozialen Netzwerk wie zum Beispiel Facebook, StudiVZ, wer-kennt-wen oder anderen anmeldet.

Ebenso kann es zu digitaler Eifersucht kommen, wenn Sie feststellen mussten, dass sich Ihr Partner in einer Single-Börse, einer Dating-Seite, einem Chat-Room oder sogar auf einer Seite angemeldet hat, die ganz offensichtlich Sexkontakte offeriert.

In der Vor-Internet-Ära war diese Form der Eifersucht natürlich nicht möglich, wobei es auch damals schon Kontaktseiten in Zeitungen und Wochenblättern gab. Und auch spezielle Zeitungen für denjenigen, der nach einem Sexkontakt sucht, gab es schon.

Das Internet hat die Wege verkürzt, da jeder von überall seine Facebook-Seite aufrufen kann, um seinen digitalen Freunden etwas mitzuteilen. Eifersucht 2.0 hat so in unserem Leben einen Platz eingenommen.

Sofern Sie feststellen mussten, dass Ihr Partner sich in einem sozialen Netzwerk angemeldet hat, besteht natürlich die Gefahr, dass Ihre Eifersucht neue Nahrung erhält. Menschen, von denen Sie noch nie etwas gehört haben, tauchen plötzlich in der Freundesliste Ihres Partners auf.

Es werden Nachrichten ausgetauscht und Einträge auf der Pinwand vorgenommen, die sich Ihnen als ziemlich vertraulich darstellen. Das führt dazu, dass Ihre Eifersucht Kapriolen schlägt und Ihr Kopfkino einen neuen Film einlegt.

Sie fragen sich, was wollen diese für Sie fremden Menschen von Ihrem Partner und warum liest sich das alles so vertrauensvoll. Was steckt dahinter? Ist er / sie mir treu oder sucht er oder sie nach jemand anderem?

Bei all Ihren Ängsten und Ihrer Eifersucht sollten Sie bitte auch darüber nachdenken, dass das geschriebene Wort sich für jeden Leser anders darstellen kann. Das, was für Sie ziemlich kompromittierend erscheint und Ihrer Eifersucht neue Nahrung gibt, liest sich für eine andere Person vielleicht völlig harmlos. Und möglicherweise hat der Schreiber dieser Worte etwas ganz anderes implizieren wollen, als die beiden beispielhaft genannten Leser es verstanden haben.

Das geschriebene Wort unterliegt immer einer Interpretation durch den Leser. Und genau das birgt in vielen Fällen das große Risiko, dass der Partner rasend vor Eifersucht wird. Eben weil er das, was er gelesen hat, interpretiert.

Weitere Nahrung erhält die Eifersucht, wenn der Partner immer mehr Zeit in oder mit dem sozialen Netzwerk verbringt. Zeit, um Nachrichten an Freunde zu schreiben, Zeit, um Nachrichten auf Pinwänden zu hinterlassen. Zeit also, um sich mit Freunden auszutauschen.

Gerade dann, wenn Sie nicht Mitglied eines solchen sozialen Netzwerkes sind und eigentlich auch gar keine Lust dazu haben, sich anzumelden, besteht die Gefahr, dass Sie sich ausgeschlossen fühlen. Bei Ihnen entsteht das Gefühl, dass Ihr Partner nichts mehr mit Ihnen zu tun haben möchte und seine Zeit lieber mit virtuellen Menschen verbringt.

Das ist allerdings ein wenig zu kurz gedacht und ganz so einfach ist es natürlich auch gar nicht.

Doch wie ist es denn nun wirklich? Ist ein soziales Netzwerk wirklich eine Gefahr für Ihre Beziehung und was können Sie tun, um Ihre brodelnde Eifersucht in den Griff zu bekommen? Lesen Sie auch die Tipps gegen digitale Eifersucht im Zeitalter von Eifersucht 2.0.